Kardinal Marx ruft Christen dazu auf, auf Muslime zuzugehen Kardinal Marx ruft Christen dazu auf, auf Muslime zuzugehen 

D: Kardinal Marx ruft Christen zu Begegnung mit Muslimen auf

Der Münchener Erzbischof, Kardinal Reinhard Marx, hat in seiner Karfreitagspredigt zu Versöhnung, Begegnung und Freundschaft aufgerufen. Dies sei der einzige Weg, um Vorurteile zu überwinden und als Gesellschaft zusammenzufinden.

Angesichts einer Zunahme von Gewalt, Misstrauen und Hass innerhalb der Gesellschaft und weltweit ruft Kardinal Reinhard Marx in seiner Predigt am Karfreitag zu Versöhnung und Freundschaft zwischen den Völkern, Kulturen und Religionen auf. Insbesondere sollten die Christen in Deutschland auf Muslime und Nicht-Glaubende zugehen. 

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz beklagt die verbalen, politischen und militärischen Aufrüstungen und die Logik von Gewinnern und Verlierern. Sieger sei in dieser Logik schlicht, wer am lautesten sei. „Man will Frieden schaffen, so sagt man, mit immer mehr Waffen. Wie soll das gehen? Ich kann eine solche Logik nicht akzeptieren“, so Marx weiter.

Dagegen seien Christen dazu gerufen, überall in der Welt klar und unmissverständlich Gewaltlosigkeit, Barmherzigkeit und Frieden zu verkünden.

Zu oft seien in der Vergangenheit zwischen den Nationen und Konfessionen Gräben aufgerissen und Feindschaften über Generationen weitergegeben worden. Christen verurteilten jede Gewalt und jeden Hass, der religiös oder politisch begründet werde und der sichtbar werde, wenn Menschen angegriffen, Kirchen, Synagogen oder Moscheen angezündet und geschändet werden. 

Christen seien verpflichtet, den Weg von Gewaltlosigkeit und Liebe zu gehen. „Gilt das auch im Blick auf die Begegnung mit anderen Religionen? Etwa mit den Muslimen in unserem Land? Mit den Nicht-Glaubenden? Unbedingt!“, stellt Marx klar. Immerhin wüssten die europäischen christen aus eigener Erfahrung, dass es ohne Freundschaft, Begegnung und Offenheit für den anderen kein Verstehen und keine Versöhnung geben könne. Dann entstünden nämlich Misstrauen, Angst und Gewalt. Marx regt an, man müsse „noch mehr auf unsere Nachbarn, die einer anderen Religion angehören, zugehen. Oder umgekehrt, sie auch zu uns einladen, so dass Begegnung immer wieder möglich wird“. Nur so könnten Vorurteile und Missverständnisse überwunden werden, ein Geist des Friedens entstehen und eine Gesellschaft zusammenfinden.

(pm – nv)

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30. März 2018, 10:50