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D: Aachens Bischof ist bestürzt über die Kritik an ihm

Bistumsgremien fühlten sich bei einem neu gestarteten Projekt im Bistum Aachen ausgegrenzt und kritisierten damit Bischof Helmut Dieser. Er bat nun um Vertrauen und sagte es tue ihm weh, weil er das Gegenteil von Ausgrenzung wolle.

Nach Kritik an seinem Führungsstil wirbt der Aachener Bischof Helmut Dieser um Vertrauen. Er zeigte sich am Dienstag betroffen über Unmutsäußerungen aus Gremien von Laien und Seelsorgern. „Mich macht es bestürzt, wenn ich die Kritik höre, dass ich zu wenig Wertschätzung ausdrücke für die Priester und die Diakone oder für die kleinen Gemeinden oder für das, was die Gläubigen bisher getan haben. Es tut mir weh, weil ich das Gegenteil davon will.“

Hintergrund ist der vom Bischof gestartete Prozess „Heute bei dir“, mit dem Dieser „quer zu den bestehenden Zuständigkeiten“ vor allem kirchendistanzierte Menschen erreichen möchte. Im Rahmen dieser Initiative suchen der Bischof und andere Vertreter der Bistumsleitung über Küchentisch-Gespräche oder Fastenessen in allen Bistumsregionen das Gespräch zu Glaube und Kirche. Die Bistumsgremien wie Diözesan- oder Priesterrat haben das auf drei Jahre angelegte Projekt nicht mitgeplant. Der im Prinzip richtige Prozess werde „von der Chefetage vorgegeben“, hieß es. Geplant sind auch 13 Beratungsgruppen. Am Ende sollen Entscheidungen über Pfarreistrukturen angesichts sinkender Priester- und Katholikenzahlen fallen.

In der Chrisammesse, in der die heiligen Öle in Anwesenheit vieler Geistlicher geweiht werden, betonte der Bischof seine Verbundenheit mit den Priestern, Diakonen, Mitarbeitern und Christen seiner Diözese. Der Prozess werde „nicht an euch vorbeigehen, euch überrumpeln oder gar ausgrenzen“, sagte der Bischof. Den zuständigen diözesanen Gremien werde er die Ergebnisse zur Beratung vorlegen. Das alles brauche Zeit und Geduld.

(kna - nv)

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28. März 2018, 13:05