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Archivbild: Vernichtungslager Auschwitz Archivbild: Vernichtungslager Auschwitz 

Österreich: Laun entschuldigt sich bei Homosexuellen

„Ich habe drastische Beispiele genannt, deren gemeinsamer Nenner nur der Verstoß gegen Gebote Gottes ist“, erläutert der emeritierte Weihbischof seine strittige Aussage.

Der emeritierte Salzburger Weihbischof Andreas Laun hat sich für eine strittige Aussage über die Segnung von homosexuellen Partnerschaften entschuldigt. Er habe niemanden beleidigen oder verletzen wollen, schrieb er am Dienstag in einer „Kathpress“ vorliegenden Stellungnahme, die an die „Mitglieder der LGBT Community“ gerichtet war. „Wenn es jemand so empfindet, tut es mir natürlich leid und in diesem Sinn kann ich mich auch entschuldigen.“

Laun hatte zuvor in einem Gastbeitrag auf einem Internetportal gegen den Vorschlag einiger deutscher Bischöfe ausgesprochen, Segnungsfeiern für homosexuelle Paare anzubieten. Man könne „kein Bordell einweihen, kein KZ oder Waffen segnen, die nicht ausschließlich zur Jagd oder zur legitimen Verteidigung bestimmt sind“. Homosexuelle könne man segnen, nicht aber „eine Verbindung, die sündhaft ist“. Ebenso wenig dürfe auch die Mafia, Einrichtungen für die Abtreibung oder für die „Verbreitung glaubensfeindlicher Ideologien, antisemitische Inhalte und anderer Formen rassenfeindlichen Denkens“ einen kirchlichen Segen erhalten, schrieb er am Montag. 

Infolge heftiger Kritik an dem NS-Vergleich von Seiten der Homosexuellen-Initiativen, jedoch auch von den Erzbischöfen Christoph Schönborn und Franz Lackner, hob Laun in seiner Stellungnahme am Dienstag hervor, dass es ihm um eine innerkirchliche Kontroverse gegangen sei. Um zu zeigen, dass die Kirche „grundsätzlich alle Menschen, Heilige und Sünder, aber niemals die Sünde selbst oder Einrichtungen, die ihr dienen“ segne, habe er „einige drastische Beispiele“ genannt. „Der jeweils gemeinsame Nenner ist nur: Das ist gegen die Gebote Gottes, daher kann es die Kirche nicht segnen, weder kleinere noch größere Sünden“, so Laun. 

Er rede nicht gerne in einer Weise, die einen anderen Menschen auf eine sexuelle Eigenart reduziert, hob der emeritierte Weihbischof hervor. „Jeder Mensch ist vor allem und zuerst ein Sohn oder eine Tochter Gottes und seine Besonderheiten machen nicht sein Wesen aus! Ich missachte keinen Menschen, der homosexuelle Neigungen hat.“ Er würde sonst posthum einem - mittlerweile verstorbenen - Jugendfreund Unrecht tun, bekannte Laun. 

(kap – pr)

 

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13. Februar 2018, 15:50