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Historischer Augenblick: Franziskus und der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill, 2016 auf dem Flughafen von Havanna, Kuba Historischer Augenblick: Franziskus und der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill, 2016 auf dem Flughafen von Havanna, Kuba 

Österreich: Katholisch-orthodoxes Gipfeltreffen ab Samstag in Wien

Zum zweiten Jahrestag des historischen Treffens zwischen Papst Franziskus und Moskauer Patriarchen Kyrill finden in Wien Feiern statt: mit Festkonzert und einem hochrangig besetzten Symposion.

Wien ist von Samstag bis Montag Schauplatz der Feiern zum zweiten Jahrestag des historischen Treffens zwischen Papst Franziskus und dem Moskauer Patriarchen Kyrill I. auf Kuba. Die Jahrestag-Feiern in Wien haben zwei Hauptakzente: Am Samstagabend, 10. Februar, findet im Konzerthaus eine Darbietung russischer Kirchenmusik unter dem Ehrenschutz von Kardinal Christoph Schönborn statt. Und am Montag, 12. Februar, ist das Wiener Erzbischöfliche Palais ab 16 Uhr Schauplatz eines Symposions. Die Hauptreferate halten dabei der Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen, Kardinal Kurt Koch, und Metropolit Hilarion, der frühere russisch-orthodoxe Bischof von Wien und nunmehrige Leiter des Außenamtes des Moskauer Patriarchats, im übrigen ausgebildeter Komponist.

Metropolit Hilarion hatte vor kurzem Kardinal Schönborn gebeten, die Feiern zum Jahrestag des Kuba-Treffens in Wien zu ermöglichen. Damit wird die Bedeutung Wiens für den Dialog zwischen römisch-katholischer und russisch-orthodoxer Kirche betont. Beim Symposion sollen die jüngsten Fortschritte und Probleme im Dialog zwischen russisch-orthodoxer und römisch-katholischer Kirche analysiert werden.

 

Ökumene konkret: Gemeinsamer Katalog zerstörter Kirchen und Klöster in Syrien

 

Darüber hinaus soll der erste Band eines gemeinsam von orthodoxen und katholischen Experten erstellten illustrierten Katalogs der während des Syrien-Kriegs zerstörten oder beschädigten Kirchen und Klöster präsentiert werden, wie das Außenamt des Moskauer Patriarchats laut  der Stiftung "Pro Oriente" mitteilte. Die Idee des Katalogs war nach einer gemeinsamen Fact-finding-mission orthodoxer und katholischer Geistlicher aus Russland in Syrien entwickelt worden. Die ökumenische Reise war eine der praktischen Konsequenzen des historischen Treffens zwischen Papst Franziskus und Patriarch Kyrill I. in Havanna.

Das Konzert des "Großen Staatlichen Tschaikowskij-Symphonieorchesters" und des "Moskauer Synodalchors" steht unter der Leitung von Wladimir Fedosejew. Zu Gehör gebracht werden Werke von Nikolai Rimski-Korsakow, Sergej Rachmaninow, Igor Strawinskij und auch von Metropolit Hilarion: Aufgeführt werden zwei seiner Werke für Chor und Orchester, das "Stabat Mater" und die "Wallfahrtslieder".

Das Tschaikowskij-Symphonieorchester ist eines der ältesten und berühmtesten Orchester Russlands und für seinen besonderen Klang bekannt. Fedosejev steht dem Orchester seit 1974 vor und war von 1997 bis 2004 auch der Chefdirigent der Wiener Symphoniker. Der Moskauer Synodalchor wurde 2010 vom Dirigenten Aleksij Puzakow wiedergegründet und vereint liturgische Praxis mit höchster musikalischer Professionalität. Der Chor hat auch schon im Petersdom gesungen. 

"Die universelle Sprache der Musik erlaubt es uns, langfristige und nachhaltige Beziehungen zwischen Menschen verschiedener Staaten, Nationalitäten und Religionen herzustellen und zu vertiefen", so Metropolit Hilarion. Das Konzert ist eine der ersten Veranstaltungen im österreichisch-russischen "Jahr der Musik" 2018, es ist auch Teil der "Tage der Russischen Religiösen Kultur". Es wird vom russischen Kulturministerium und der Russischen Botschaft in Österreich unterstützt.

 

Gottesdienst in Wiener Nikolauskathedrale

 

Am Sonntag, 11. Februar, feiert Metropolit Hilarion in der russisch-orthodoxen Nikolauskathedrale in der Jauresgasse die Göttliche Liturgie. Es wird erwartet, dass Erzbischof Antonij (Sevrjuk), der neue Bischof für die russische orthodoxe Kirche in Österreich, konzelebrieren wird.

Die russisch-orthodoxe Kirche kann in Wien auf mehrere hundert Jahre Geschichte zurückblicken, die eng mit der russischen diplomatischen Vertretung verbunden war, ab der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert auch mit der Präsenz großer aristokratischer Familien. Das Herz der russischen Diözese ist die Nikolauskathedrale im 3. Wiener Bezirk, die aus dem letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts stammt. 

(kap - gs)

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07. Februar 2018, 15:36