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D: Annäherung im Streit um katholische Schulen in Hamburg

Unmittelbar nach Demonstrationen mit rund 3.500 Teilnehmern gegen geplante Schließungen von kirchlichen Schulen in Hamburg ist am Samstag ein erstes Gespräch zwischen Vertretern der Erzdiözese und einer Genossenschaftsinitiative zum Erhalt der Schulen offenbar positiv verlaufen.

„Die Teilnehmer haben verabredet, eine neue Form gemeinsamer Verantwortung für das katholische Schulwesen in Hamburg zu finden“, hieß es in einer am Samstagabend veröffentlichten gemeinsamen Erklärung. Zuvor waren die Protestierenden unter dem Motto „Aufbruch statt Abbruch - Rettet 21“ mit Plakaten und unter dem Klang zahlreicher kleiner Glocken durch die Innenstadt gezogen, organisiert von der Gesamtelternvertretung katholischer Schulen und der Initiative „Rettet 21“.

Die Erzdiözese Hamburg hatte Ende Jänner angekündigt, aufgrund ihrer prekären wirtschaftlichen Lage bis zu 8 ihrer 21 katholischen Schulen schließen zu müssen. Daraufhin war Anfang Februar eine private Initiative um Bernzen und Hill mit dem Vorschlag an die Öffentlichkeit gegangen, eine Genossenschaft zur Übernahme der katholischen Schulen zu gründen. Die Initiatoren hatten angekündigt, alle 21 katholischen Schulen übernehmen zu wollen und nicht nur die maroden 8. Das Erzbistum hatte unterdessen betont, Träger der verbleibenden 13 Schulen bleiben zu wollen.

Die Genossenschaft hat bereits 1.200 Unterstützer, die rund 2,5 Millionen Euro zugesagt haben, wie Ex-Staatsrat Nikolas Hill bei dem Gespräch am Samstag bekanntgab. Zu den Geldgebern zählen zahlreiche Prominente wie Ex-Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD), der Aufsichtsratsvorsitzende der Hapag-Lloyd-AG, Michael Behrendt, der Geschäftsführer des „Zeit“-Verlags, Rainer Esser sowie die Dorit & Alexander Otto Stiftung. Insgesamt wollen die Initiatoren 10.000 Mitglieder gewinnen, die jeweils Anteile von mindestens 1.000-Euro erwerben sollen.

Es bestehe Einigkeit darin, eine „zukunftsfähige Weiterentwicklung“ anzustreben, hieß es in der Erklärung vom Samstagabend. Dazu solle ein Projektplan entworfen werden. „Bis zum Beginn der Hamburger Sommerferien am 5. Juli 2018 soll eine Lösung für alle wesentlichen Fragen gefunden werden.“ Nähere Details, etwa ob die geplante Schließung von bis zu 8 der 21 katholischen Schulen in der Hansestadt abgewendet werden kann, wurden zunächst nicht bekannt. Teilnehmer des Gesprächs waren Erzbischof Stefan Heße und Generalvikar Ansgar Thim sowie für die Initiative der Hamburger Rechtsanwalt Christian Bernzen und Ex-Staatsrat Nikolas Hill.

(kna – mg)

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25. Februar 2018, 16:51