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Kardinal Kurt Koch Kardinal Kurt Koch 

Ökumene: Kardinal Koch und Metropolit Hilarion beraten in Wien

Die Ökumenezeit in der Kirche, die normalerweise am Fest der Bekehrung des Paulus (25. Januar) endet, geht in diesem Jahr in die Verlängerung. Wie der römische katholische Pressedienst „Zenit“ am Wochenende berichtete, wird am 12. Februar auf Einladung von Kardinal Christoph Schönborn in Wien ein hochkarätiges Ökumenetreffen mit dem vatikanischen Einheitsrats-Präsidenten Kardinal Kurt Koch und dem Präsidenten der Abteilung für kirchliche Außenbeziehungen des Moskauer Patriarchats, Metropolit Hilarion, stattfinden.

Es soll auch an den zweiten Jahrestag des Papst-Patriarch-Treffens in Havanna am 12. Februar 2016 erinnern. Erstmals seit mehr als 800 Jahren war 2016 ein Moskauer orthodoxes Kirchenoberhaupt einem Papst Kirche begegnet. Eines ihrer Themen war die Verfolgung von Christen. Wie der Referent für die Orthodoxie im Päpstlichen Rat für die Einheit der Christen, Pater Hyacinthe Destivelle, im „Zenit“-Gespräch sagte, habe das Treffen von Papst Franziskus und Patriarch Kyrill in Kuba „eine neue Phase in unseren Beziehungen eröffnet“. Es habe zur Ausleihung der Reliquien des heiligen Nikolaus aus Italien nach Russland geführt, die von mehr als zwei Millionen Menschen in Moskau und St. Petersburg besucht wurden. Gefolgt sei der Russland-Besuch des Vatikanischen Staatssekretärs, Kardinal Pietro Parolin, im August. Es handelte sich um den ersten Besuch eines Staatssekretärs des Vatikans in Russland seit 1999.

Der Dominikanerpater sagte auch, dass die gemeinsame Arbeitsgruppe, die nach dem Treffen in Havanna gegründet wurde, an kulturellen und spirituellen Projekten arbeitet. „Die spirituelle Ökumene und besonders die Ökumene der Heiligen ist sehr wichtig“, betonte er. Die Einheit der Kirche werde nämlich „nicht die Frucht unserer Bemühungen sein, sondern vielmehr das Wirken des Heiligen Geistes und der Gebete der Heiligen“.

Volk Gottes war nicht eingebunden

Kulturelle Veranstaltungen wie Studienbesuche für junge Priester oder Konzerte seien ebenfalls wichtig, um anzuerkennen, dass „obwohl unsere Kulturen verschieden sind, wir denselben Glauben teilen“, so Destivelle. Obwohl die Katholiken seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil für die ökumenischen Probleme sensibel waren, sei dies in der Orthodoxie anders gewesen: „Die Kirche hat zu dieser Zeit gelitten, und selbst wenn es einen Austausch auf hohem Niveau gegeben hat, war das Volk Gottes nicht wirklich in all diese Kontakte eingebunden.“

Schließlich erwähnte Pater Destivelle den guten theologischen Dialog mit den 14 orthodoxen Kirchen. Er wies darauf hin, dass die Verabschiedung des letztjährigen „Chieti-Dokuments“ wahrscheinlich auch eine Folge der guten Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Patriarchat von Moskau sei.

(kap – mg)

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16. Januar 2018, 14:20