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Zuma (l.) mit Ramaphosa Zuma (l.) mit Ramaphosa 

Südafrika: Bischöfe mahnen Präsident Zuma

Präsident Jacob Zuma klammert sich an die Macht.

Wohl aus Furcht vor Korruptionsprozessen, die nach seinem Rücktritt auf ihn warten dürften, widersteht der ANC-Politiker dem starken Druck aus seiner eigenen Partei, noch deutlich vor dem Ende seines Mandats in knapp anderthalb Jahren den Posten an der Staatsspitze zu räumen.

„Wir appellieren an Präsident Zuma, weise zu handeln und zuallererst an das Wohl des Landes zu denken“, schreiben die katholischen Bischöfe des Landes in einer Erklärung. In Anbetracht der Umstände ist das eine verhüllte Aufforderung zum Rücktritt. Mit beschwörendem Unterton mahnen die Bischöfe außerdem „zu Ruhe und Geduld“.

Tatsächlich ist die Gefahr, dass der Streit bald gewaltsam eskaliert, groß. Die Führung des ANC wollte ursprünglich noch an diesem Mittwoch Zuma auf einer Sondersitzung zum schleunigen Rücktritt auffordern. Doch mittlerweile wurde die Sitzung um zehn Tage verschoben. Schon im Dezember hatte die Partei Zuma als Parteichef durch seinen Gegenspieler Vizepräsident Cyril Ramaphosa ersetzt; beide Politiker sollen in den letzten Stunden intensiv verhandelt haben.

Mit Sorge sehen die Bischöfe, dass die Südafrikaner in der Causa Zuma und darüber hinaus immer tiefer gespalten sind. Da entstünden „neue und gefährliche Spannungen“. Schon jetzt seien „ganze Provinzen in Aufruhr“; wenn diese Spannungen nicht bald „mit gutem Willen“ gelöst würden, riskiere Südafrika, dass das politische Klima „für Generationen vergiftet“ bleibe. Die Führung des ANC solle, so drängen die Bischöfe, „eine schnelle Entscheidung“ treffen.

(fides – sk)
 

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07. Februar 2018, 13:45