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Zainabs Vater verlässt nach dem Urteilsspruch gegen den Mörder seiner Tochter das Gericht Zainabs Vater verlässt nach dem Urteilsspruch gegen den Mörder seiner Tochter das Gericht 

Pakistan: „Todesstrafe ist keine Lösung“

Das Todesurteil ist keine Lösung: mit dieser Auffassung reagieren christliche Aktivisten auf das Urteil, das ein Gericht in Pakistan für den brutalen Mord an der siebenjährigen Zainab ausgesprochen hat.

Der 24-jährige Mörder ist insgesamt viermal zum Tod verurteilt worden, weil er die kleine Zainab brutal vergewaltigt, getötet und den leblosen Körper anschließend auf eine Müllhalde geworfen hat. Der Fall hatte in ganz Pakistan wegen seiner Brutalität für Entsetzen gesorgt.

Aktivisten würdigen zwar die Schnelligkeit, mit der die Justiz auf diesen exemplarischen Fall reagiert habe. Doch das Grundproblem der „Kultur der Vergewaltigung“, die in dem Land herrsche, bleibe davon unberührt, so die Befürchtung. Gegenüber Asianews betonte die Leiterin einer Frauenschutzorganisation in dem Land, Naseem George: „Das Urteil verschafft mir keine Befriedigung. Erhängen ist keine Lösung. Seit Januar 2017 sind 44 Verbrecher hingerichtet worden, doch das hat den schlimmen Taten wie Vergewaltigung, „Ehrenmorden“ und religiösem Extremismus keinen Einhalt geboten.“ Am Samstag hatte das Gericht sein strenges Urteil bekannt gegeben, gegen das der Mörder noch 15 Tage lang Einspruch erheben kann.

Es sei ein schlimmes Massaker gewesen, das das Mädchen habe erleiden müssen, beklagt Naseem. Doch der Täter sei bereits zuvor in Erscheinung getreten, ohne dass die Justiz reagiert habe. Nicht zu vergessen sei auch, dass zwar in diesem Fall schnell Recht gesprochen worden sei. „Doch normalerweise müssen die Menschen vor Gericht auch 15 Jahre lang für ihr Recht kämpfen.“ Weder die Regierung noch die Kirchen hätten die richtigen Strategien parat, um jungen Mädchen Selbstbewusstsein und Schutzmechanismen beizubringen. Auch die Eltern seien bei ihrer schwierigen Aufgabe vollständig auf sich allein gestellt, so die Anklage der ehemaligen Dominikanerin.

(asianews - cs)

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18. Februar 2018, 12:57