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Marx 2017 auf einem Comece-Kongress im Vatikan Marx 2017 auf einem Comece-Kongress im Vatikan 

Beschneidung verbieten? „Angriff auf Religionsfreiheit“

Mit Sorge reagiert Kardinal Reinhard Marx auf das in Island von Parlamentsmitgliedern von fünf verschiedenen politischen Parteien vorgeschlagene Verbot der Beschneidung von Jungen.

„Der vorgeschlagene Gesetzesentwurf ist ein gefährlicher Angriff auf die Religionsfreiheit“, erklärt der Kardinal, der den Verband europäischer Bischofskonferenzen namens Comece leitet. Marx fordert die EU-Institutionen auf, diese Bedrohung der Grundrechte zu verhindern.

Der Gesetzesentwurf sieht eine Freiheitsstrafe von bis zu sechs Jahren für Personen vor, die einem Kind einen körperlichen Schaden oder eine sonstige gesundheitliche Beeinträchtigung durch „das ganzheitliche oder teilweise  Entfernen von Sexualorganen“ zufügt.

„Die Gesundheit von Kindern zu schützen, ist ein legitimes Ziel einer jeden Gesellschaft“, so Marx, der auch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist. „Aber in diesem Fall wurden die Bedenken ohne jegliche wissenschaftliche Grundlage instrumentalisiert, um bestimmte Religionsgemeinschaften zu stigmatisieren. Dies ist sehr besorgniserregend.“

Die Comece betrachte jeden Angriff auf das Grundrecht der Religionsfreiheit als „inakzeptabel“. Die Kriminalisierung der Beschneidung wäre „eine sehr schwerwiegende Maßnahme“, so Marx. Beschneidungen von Jungen sind im islamischen wie im jüdischen Kulturraum religiös vorgesehen.

(pm - sk)

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07. Februar 2018, 13:24