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Dreh- und Angelpunkt eines verfahrenen Konfliktes: Jerusalem Dreh- und Angelpunkt eines verfahrenen Konfliktes: Jerusalem 

Bischöfe beenden Heilig-Land-Besuch mit Solidaritätsappell

Mit einem Aufruf zur Unterstützung der jungen Generation im Heiligen Land hat die internationale Delegation katholischer Bischöfe am Donnerstag ihren jährlichen Solidaritätsbesuch im Heiligen Land beendet.

„Für eine ganze Generation ist die Aussicht auf Frieden erneut in weite Ferne gerückt“, heißt es in der Abschlusserklärung. Grund seien „moralisch und rechtlich inakzeptable Entscheidungen, darunter insbesondere der jüngste Affront gegen den international anerkannten Status Jerusalems“, das sowohl für Christen als auch für Juden und Muslime eine heilige Stadt sei.

Das „Internationale Bischofstreffen zur Solidarität mit den Christen im Heiligen Land“ findet seit 1998 jeweils im Jänner im Auftrag des Vatikan und auf Einladung der katholischen Bischöfe des Heiligen Landes statt. Seit Samstag nahmen daran 14 Vertreter von Bischofskonferenzen aus 15 Ländern sowie des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) teil.

Schwerpunkt der diesjährigen Reise war die Lage junger Menschen in der Region. Neben einem Besuch der Christen in Gaza standen Begegnungen mit muslimischen, christlichen und jüdischen Schülern und Studenten sowie Besuche verschiedener Bildungs- und Sozialeinrichtungen auf dem Programm.

Deutlich kritisierten die Bischöfe in ihrer Abschlussbotschaft die Lage in den besetzten palästinensischen Gebieten. Die andauernde Blockade des Gazastreifens bringe die junge Generation "ohne Ansehen der Person" um ihre Lebensmöglichkeiten und verweigere allen die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung.

Auch im Westjordanland erlebten die Jugendlichen „täglich die Verletzung ihrer Würde“; dies sei „aufgrund der Besatzung inakzeptablerweise leider zum Normalfall geworden“. Hinzu komme die Arbeitslosigkeit, die das Leben der jungen Palästinenser beinträchtige. Die jungen Menschen in Israel, dem Westjordanland und dem Gazastreifen teilten den Wunsch nach friedlicher Koexistenz; „sie leben aber in ganz unterschiedlichen Welten und haben nur wenig Gelegenheit, einander zu begegnen und die Hoffnungen und Ängste des jeweils Anderen zu verstehen“, so die Bischöfe weiter.

Trotz der andauernden Enttäuschung der Jugendlichen durch ihre jeweiligen politischen Führungen und die internationale Gemeinschaft und trotz ihrer „ganz und gar gerechtfertigten Wut“ hielten sie ihre Hoffnung wach; sie wollten „weiterhin für Veränderungen kämpfen“. Es seien gerade die Jugendlichen, die den Mut fänden, „Gerechtigkeit zu verlangen und sich der ihnen aufgezwungenen Spaltung zu widersetzen“. Eine besondere Rolle komme dabei Schulen und Projekten zu, die „den Menschen die Instrumente zur Verwirklichung von Toleranz an die Hand geben“.

Die Gemeinschaften in ihren Heimatländern forderten die Bischöfe zu handelnder Solidarität mit den Jugendlichen auf; ihnen komme im Friedensprozess eine grundlegende Rolle zu. Es gelte, die Schaffung von Arbeitsplätzen und Wohnraum zu unterstützen, Dialog und Begegnung zu fördern und energisch Stellung zu beziehen gegen jene, „besonders unter unseren Politikern, die weitere Spaltung betreiben“.

(kap/kna - cs)

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18. Januar 2018, 16:00