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Kardinal Boutros Bechara Rai bei einer Papstaudienz Kardinal Boutros Bechara Rai bei einer Papstaudienz 

„Jerusalem nicht judaisieren“

Vor einer einseitigen „Judaisierung von Jerusalem“ hat der maronitische Patriarch des Libanon gewarnt.

Die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen, gehe zu Lasten von Christen und Muslimen. Das sagte Kardinal Boutros Bechara Raï in seiner Weihnachtsbotschaft.

Trumps Vorgehen werde gefährliche Folgen haben, so der Führer der größten katholischen Gemeinschaft im Nahen Osten. Die internationale Gemeinschaft, Palästinenser, Araber und Christen verlangten von Trump, seine Entscheidung zurückzunehmen. „Die Entscheidung ist kriegstreiberisch“, urteilt Kardinal Bechara Raï. Er betont, der US-Präsident habe gegen das Völkerrecht verstoßen.

„Das Gewissen steht nicht zum Verkauf“

Wörtlich erklärt er: „Die Vollversammlung der Vereinten Nationen hat die Entscheidung Trumps verurteilt; wir bedauern die Reaktion Washingtons und seine Drohung, einigen Staaten finanzielle Hilfen zu kürzen. Aber die Wahrheit, die Gerechtigkeit und das Gewissen stehen nun mal nicht zum Verkauf.“

Derweil üben Israel und die USA offenbar Druck aus, damit nach den USA und Guatemala noch weitere Staaten ihre Botschaften von Tel Aviv nach Jerusalem verlegen. Israelische Medienberichte legen nahe, dass bald auch Honduras diesen Schritt gehen werde. Auch Rumänien und Slowenien dächten darüber nach. Die stellvertretende israelische Außenministerin Tzipi Hotovely sprach von „Kontakten mit etwa zehn Ländern“, ohne Namen zu nennen.

(cath.ch/agi)

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26. Dezember 2017, 11:49