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Sieben heilige Gründer des Servitenordens, darunter der Hl. Alessio Falconieri

Sieben heilige Gründer des Servitenordens, Pesaro Sieben heilige Gründer des Servitenordens, Pesaro 

Die Abkehr von der Stadt

Florenz im 13. Jahrhundert. In einem von Bürgerkriegen und Parteikämpfen zerrissenen Italien beschlossen sieben wohlhabende Kaufleute – Mitglieder der marianischen Bruderschaft „Diener Mariens“ – ihren Besitz zu verschenken und sich von nun an der Buße und der Kontemplation zu widmen. Ein Beschluss, der sicherlich von den großen Bettelorden jener Zeit beeinflusst war, die das Ideal eines apostolischen Lebens in Armut propagierten. Die sieben Männer waren: Bonfilius, Bonajunkta, Manettus, Amideus, Sosteneus, Hugo und Alexis.

Diener des Herrn und der Menschen

Am 8. September 1233 begannen die Sieben in der „Villa Camarzia“, am Stadtrand von Florenz, ihr gemeinsames Leben im Dienst der Armen und Kranken. Auf Empfehlung ihres Spirituals Jakob von Poggibonsi legten sie den Habit der „Bußbrüder“ an: einen Umhang und eine Tunika aus grober grauer Wolle. Die kleine Gemeinschaft führte ein Leben des Gebets und der Arbeit. Es war ein zurückgezogenes, spartanisches und einsames Leben, doch schon bald strömten die Menschen in Scharen herbei, um sich bei den frommen Männern Trost und Rat zu holen. Dass sieben reiche Kaufleute beschlossen hatten, freiwillig in Armut zu leben, blieb nicht unbemerkt. Der Ruf ihrer Heiligkeit verbreitete sich rasch, und viele Menschen baten darum, in ihre Gemeinschaft aufgenommen zu werden. Bereits zu Lebzeiten wurden die ehemaligen Kaufleute wie Heilige verehrt.

Die besondere Hingabe an Maria

Diener des Herrn und der Menschen nach dem Vorbild Mariens: so lautete der Leitspruch der sieben Gründer des „Ordens der Diener Mariens“. 1234 wies ihnen der Bischof von Florenz ein Haus auf dem Monte Senario, vor den Toren von Florenz zu, wo sie nach der Augustinerregel lebten. Auf den Ruinen eines antiken Schlosses konnte schon bald eine kleine, Maria geweihte Kirche entstehen. 1249 erhielten sie die erste Anerkennung seitens des päpstlichen Legaten für die Toskana.

Die Blüte der Berufungen

Der Zustrom war so groß, dass die Sieben schon bald die Genehmigung erhielten, auch außerhalb der Toskana Klöster zu gründen. Als das Konzil von Lyon dann aber 1247 das Verbot der Bettelorden beschloss, schien das Schicksal der Serviten besiegelt. Doch Philipp Benizi, der fünfte Generalsuperior, der als Erneuerer des Ordens gilt, konnte erwirken, dass Papst Honorius die Serviten unter seinen päpstlichen Schutz stellte. Die endgültige Anerkennung erfolgte 1304 durch Papst Benedikt XI.
Die Freude darüber hat allerdings nur noch Alexis Falconieri erlebt, der letzte der ursprünglichen sieben heiligen Gründer. Er starb am 17. Februar 1310, im Alter von fast 110 Jahren. Seine Nichte, die hl. Juliana de Falconieri, sollte später die Ordensgemeinschaft der Servitinnen gründen…

1888 sprach Leo XIII. die Sieben heilig, „als ob sie eine Person wären.“ Und vereint sind sie auch im Tod: ihre Gebeine ruhen in einem Schrein auf dem Monte Senario bei Florenz.