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Hl. Franz von Sales, Bischof von Genf, Kirchenlehrer, Gründer des Ordens der Heimsuchung Mariens, Patron der Journalisten

Hl. Franz von Sales, Francisco Bayeu y Subìas Hl. Franz von Sales, Francisco Bayeu y Subìas 

Franz von Sales wurde am 21. August 1567 in Thorens-Glières (Frankreich) geboren. Als Sprössling des alten savoyischen Adelsgeschlechts de Boisy genoss er eine privilegierte Ausbildung  und bereitete sich – dem Wunsch seines Vaters entsprechend – auf eine Juristenlaufbahn vor. Da inzwischen aber auch sein Interesse an der Theologie erwacht war, studierte er in Padua neben den Rechtswissenschaften auch Theologie und schloss sein Studium mit der Promotion zum Doktor beider Rechte ab (kirchliches und weltliches Recht). 1592 kehrte er nach Frankreich zurück. Dort wurde er zwar als Anwalt zugelassen, sein Wunsch, Priester zu werden, war aber inzwischen übergroß geworden: am 18. Dezember 1593 empfing er die Priesterweihe. Er war 26 Jahre alt, als er seine erste Messe feierte. In seiner Eigenschaft als Probst des Kathedralkapitels von Genf erklärte er sich bereit, im calvinistisch gewordenen Teil der Diözese Genf, dem Chablais, die Wiedereinführung des katholischen Glaubens voranzutreiben. Allen Anfeindungen zum Trotz versuchte er, die Lehre Calvins zu verstehen, um die Unterschiede zum katholischen Glauben besser erklären zu können. Als die Calvinisten seine Predigten verboten, brachte er seine Gedanken mithilfe von Flugblättern unters Volk – und das mit großem Erfolg: seine Argumentation und seine Sprache waren so glaubwürdig, dass schon bald fast die ganze Bevölkerung wieder zum katholischen Glauben zurückgekehrt war. Danach ließ er sich in Thonon, der Hauptstadt des Chablais nieder, wo er als begnadeter Prediger und vorbildlicher Seelsorger geschätzt wurde, dem es um die persönliche Vertiefung des Glaubens ging.

Bischof von Genf und Freundschaft mit Johanna Franziska von Chantal

1599 wurde Franz von Sales zum bischöflichen Koadjutor der Diözese Genf-Annecye ernannt, drei Jahre später zum Fürstbischof von Genf, mit Sitz Annecy. Sein Amt versah er stets mit großem Eifer, und das nicht nur bei der Umsetzung der Reformen des Trienter Konzils und der Reform der Klöster und des Klerus, sondern auch beim Religionsunterricht für Kinder und Erwachsene. Seine beeindruckenden Predigten und seine überzeugende Lebensführung führten viele Menschen dem katholischen Glauben zu. Im März 1604 lernte er bei Fastenpredigten in Dijon die Witwe Johanna Franziska von Chantal kennen. Ihr widmete Franz von Sales sein 1608 erschienenes Andachtsbuch Philothea – Anleitung zum frommen Leben. Ein Büchlein, in dem er in praktischen Schritten aufzeigt, wie sich Christsein in Beruf und Alltag verwirklichen lässt, und das noch heute als Klassiker der christlichen Weltliteratur gilt. Wie schon der Name Philotea („die Gott liebende“) verrät, steht die Gottesliebe für Franz von Sales an erster Stelle; von ihr muss sich der Christ auch im Alltag, bei seinen bürgerlichen Pflichten leiten lassen.

Gründung der Ordensgemeinschaft der Schwestern von der Heimsuchung Mariens

Die tiefe geistige Freundschaft des Franz von Sales mit Johanna sollte schon bald Früchte tragen:   1610 wurde in Annecy das erste Kloster des Ordens der Schwestern von der Heimsuchung gegründet, denen vor allem die Armen am Herzen lagen. Acht Jahre später wurde die Kongregation in einen kontemplativen Orden umgewandelt (heute auch Salesianerinnen oder Visitandinnen genannt). Bei der Festlegung der Ordensregel ließ sich Franz von Sales von der Regel des  Augustinus und Franz von Assisi inspirieren. 1616 schrieb er seine Abhandlung über die Gottesliebe oder Theotismus: ein Werk von beeindruckender theologischer, philosophischer und spiritueller Tiefe, in dem er die Liebe als die alles entscheidende Dynamik des Lebens beschreibt. Alles ist in der Liebe begründet, mit der Gott die Menschen liebt; und die logische Antwort der Menschen auf diesen Beweis göttlicher Liebe ist ebenfalls Liebe. Franz von Sales starb am 28. Dezember 1622 in Lyon. Er wurde 52 Jahre alt. Am 24. Januar 1623 wurden seine sterblichen Überreste nach Annecy überführt.

Link:

https://w2.vatican.va/content/benedict-xvi/it/audiences/2011/documents/hf_ben-xvi_aud_20110302.html