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Hl. Fabian, Papst und Märtyrer

Hl. Fabian, Papst und Märtyrer, Basilika St. Paul vor den Mauern Hl. Fabian, Papst und Märtyrer, Basilika St. Paul vor den Mauern 

Das Zeichen der Taube

Fabian, der römischer Herkunft war, wurde im Jahr 236 unter besonderen Umständen Nachfolger von Papst Anterus. Wie Eusebius von Caesarea in seiner Kirchengeschichte beschreibt, geriet Fabian mit einigen Freunden auf der Rückkehr vom Lande unversehens mitten in die Versammlung, die einen Nachfolger für eben jenen Anterus wählen sollte. Plötzlich stieß eine Taube vom Himmel herab und landete auf Fabians Kopf: Als das Volk dieses „Zeichen“ sah, wurde er von der Versammlung einstimmig zum Papst ernannt, obwohl er sich ursprünglich gar nicht zur Wahl gestellt hatte. Fabian blieb vierzehn Jahre im Amt und nutzte das Klima des Friedens, das zu dieser Zeit nach den Christenverfolgungen unter Kaiser Maximinus herrschte, um die Stadt Rom in sieben kirchliche Regionen aufzuteilen. Diese vertraute er jeweils einem Diakon an, was die spätere Entwicklung der hierarchischen Strukturen in der Kirche begünstigte. In seine Amtszeit fällt auch die Einberufung einer Synode, um über die Rechtgläubigkeit von Origenes zu diskutieren.

Pastorale Nächstenliebe

Neben der Betreuung der römischen Gemeinde kümmerte sich Fabian auch um andere Kirchen, weihte Bischöfe und sandte Missionare nach Gallien. Allerdings musste er sich auch mit der Frage der ,lapsi‘, also der Gefallenen, auseinandersetzen. Als solche wurden die Christen bezeichnet, die während der Verfolgungen den Götzen geopfert hatten, um ihre Güter und ihr Leben nicht zu verlieren. Dies nahm derartige Auswüchse an, dass sogar Cyprian, Bischof von Karthago, schrieb, dass die Christen nach den Verfolgungen alle „darauf bedacht waren, Güter zu horten, und, nachdem sie vergessen hatten, was die Christen zur Zeit der Apostel getan hatten, von einem unstillbaren Verlangen nach Reichtum erfüllt waren und nur daran dachten, diesen anzuhäufen“.
Doch wie in einem Brief kurz vor Fabians Tod beschrieben wird - oder unmittelbar danach, denn das betreffende Schreiben spiegelt deutlich Fabians Stil und seine tiefe pastorale Nächstenliebe wider - stand die Kirche von Rom „stark im Glauben“. Darin heißt es weiter: „Es ist wahr, dass einige nachgegeben haben, entweder weil sie sich von den Möglichkeiten einer hohen gesellschaftlichen Stellung beeindrucken ließen, oder aufgrund menschlicher Schwäche. Doch auch wenn sie nun von uns getrennt sind, haben wir sie nicht ihrem Verrat überlassen, sondern wir haben ihnen geholfen und sind ihnen noch immer nahe, damit sie durch Buße rehabilitiert werden und Vergebung von demjenigen erhalten, der sie gewähren kann. Denn wenn wir sie sich selbst überlassen, wird ihr Fall unwiderruflich werden. Versucht das Gleiche zu tun, meine lieben Brüder, indem ihr denen, die gefallen sind, die Hand reicht, damit sie wieder aufstehen können. Sollten sie dennoch verhaftet werden, werden sie sich diesmal stark fühlen, ihren Glauben zu bekennen und ihren früheren Fehler wieder gut zu machen.“

Verfolgung durch Decius und Martyrium

Das seelsorgerische Handeln von Papst Fabian muss besonders weitreichend und einschneidend gewesen sein, wenn Kaiser Decius den Papst ab einem gewissen Punkt als seinen Widersacher betrachtete, wie einige Quellen suggerieren. Dies führte dazu, dass Papst Fabian wohl am 20. Januar 250 eines der ersten Opfer der Verfolgung Andersgläubiger wurde und in der Krypta der Päpste in den Callistus-Katakomben bestattet wurde. Wenige Tage nach seinem Tod schrieb der heilige Cyprian einen Brief an das Volk und den Klerus von Rom: „Ihr berichtet uns alle Einzelheiten über sein glorreiches Ende. Ich freue mich, dass eine so integre Verwaltung so edel gekrönt worden ist. Ich beglückwünsche euch zu den Zeugnissen, mit denen ihr sein Andenken ehrt; sein Ruhm fällt auf euch zurück, während er uns im Glauben und in der Tugend ermutigt“. Und an alle Kirchen Afrikas schrieb er: „So schädlich der Sturz eines Führers ist, so nützlich und heilsam ist ein Bischof, der sich seinen Brüdern als Beispiel für die Festigkeit im Glauben anbietet“.

Ikonographie

Fabian wird oft im Pontifikalgewand und manchmal mit einer Taube dargestellt, dem „Zeichen“, aufgrund dessen das Volk ihn als würdigen Nachfolger von Papst Anterus anerkannte.