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Papst Franziskus beim Regina Coeli am Sonntag Papst Franziskus beim Regina Coeli am Sonntag 

Papst: „Eine positive Idee von unserem Körper haben“

Die nicht zu trennende Union zwischen Körper und Seele stand im Zentrum der Überlegungen des Papstes beim Regina Coeli-Gebet an diesem Sonntag. Bei trüben Wetter hatten sich zahlreiche Pilger auf dem Petersplatz versammelt, um mit dem Papst das Mittagsgebet zu beten.

Christine Seuss - Vatikanstadt

Das Evangelium dieses Sonntags, so Papst Franziskus, stelle den Auferstandenen vor, der sich seinen Jüngern zeigt. „Friede sei mit euch“, so der Gruß Jesu an seine verstörten und besorgten Genossen. Hier handele es sich nicht nur um den inneren Frieden, sondern auch um den Frieden, der in den zwischenmenschlichen Beziehungen geschaffen wird. „Die Episode, die der Evangelist Lukas erzählt, betont stark den ,Realismus der Auferstehung´. In der Tat handelt es sich nicht um eine Erscheinung der Seele Jesu, sondern um seine Realpräsenz mit dem auferstandenen Körper.“

Jesus nehme sehr wohl war, dass seine Jünger durch sein Auftauchen verstört seien, denn die Wirklichkeit der Auferstehung sei ihnen nicht zugänglich. Sie seien davon überzeugt, einen Geist zu sehen: „Aber der auferstandene Jesus ist kein Geist, er ist ein Mann mit Körper und Seele. Deshalb sagt er zu ihnen: ,Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch an und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht.´“ Um den immer noch fassungslosen Jüngern das Begreifen zu erleichtern, bitte Jesus auch um etwas zu essen und verzehre den ihm angebotenen Fisch vor ihren Augen.

„Die Betonung, die Jesus auf die Realität seiner Auferstehung legt, wirft ein Schlaglicht auf die christliche Auffassung vom Körper: dieser ist nicht ein Hindernis oder ein Gefängnis der Seele“

„Die Betonung, die Jesus auf die Realität seiner Auferstehung legt, wirft ein Schlaglicht auf die christliche Auffassung vom Körper: dieser ist nicht ein Hindernis oder ein Gefängnis der Seele“, betonte der Papst. „Der Körper ist von Gott geschaffen und der Mensch ist nicht komplett ohne die Einheit von Körper und Geist. Jesus, der den Tod besiegt hat und in Körper und Geist auferstanden ist, lässt uns verstehen, dass wir eine positive Idee von unserem Körper haben müssen.“

 

Der Körper könne durchaus eine Gelegenheit oder ein Werkzeug zur Sünde darstellen, betonte Franziskus, doch diese sei nicht durch den Körper verursacht, sondern durch unsere „moralische Schwäche“. Der Körper sei vielmehr ein „wundervolles Geschenk“ Gottes, der in Verbindung mit der Seele dazu bestimmt sei, die Gottesähnlichkeit des Menschen auszudrücken. Deshalb seien wir dazu gerufen, nicht nur unseren, sondern auch den Körper der anderen zu respektieren und Sorge für ihn zu tragen.

 

Angriff auf den Körper ist Schmähung unseres Schöpfergottes

 

„Jeder Angriff oder Verletzung oder Gewalt gegen den Körper unseres Nächsten ist eine Schmähung unseres Schöpfergottes! Mein Gedanke geht insbesondere zu den Kindern, Frauen und Alten, die körperlich misshandelt werden. Im Fleisch dieser Menschen finden wir den Körper Jesu. Verlacht, verleumdet, erniedrigt und gekreuzigt, hat Jesus uns die Liebe gelehrt.“

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15. April 2018, 11:47