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Franziskus bei der heutigen Generalaudienz in der Audienzhalle Franziskus bei der heutigen Generalaudienz in der Audienzhalle 

Predigt à la Franziskus: Kurz und knackig

Gut vorbereitet und kurz – so sollte nach Ansicht des Papstes eine Predigt sein. Die Leute sollen ja schließlich nicht einschlafen, sagte Franziskus bei seiner Generalaudienz.

Anne Preckel – Vatikanstadt

Priester, Diakone und Bischöfe stehen auch beim Predigen im Dienst ihrer Gemeinde. Das hat Papst Franziskus an diesem Mittwoch einmal mehr betont. Und zwar anhand seiner Überlegungen zur Predigt und zum Evangelium, dem heutigen Thema der Generalaudienz, die er seit Dezember  inhaltlich der Heiligen Messe widmet.


Zehn Minuten maximal


Jeder Prediger müsse sich darüber im Klaren sein, dass er in seiner Predigt „Jesus die Stimme“ gebe und sein Wort verkünde. Deshalb solle die Predigt „gut vorbereitet“, erinnerte der Papst. Und weiter:

„Sie muss kurz sein, kurz! (…) Wie oft sehen wir, dass bei der Predigt einige Leute einschlafen, andere schwätzen oder auf eine Zigarette rausgehen… Deshalb sollte die Predigt kurz sein, bitte, aber auch gut vorbereitet! Und wie bereitet man eine Predigt vor, liebe Priester, Diakone, Bischöfe? Wie bereitet man sie vor? Mit dem Gebet, dem Studium von Gottes Wort und indem man daraus eine klare und kurze Zusammenfassung macht, die bitte nicht länger als zehn Minuten sein sollte.“


Offenheit beim Zuhören


Sorgfalt und Anziehungskraft also gehören laut Franziskus zu den Pflichten des Predigers. Für die Gläubigen, die Messbesucher, hatte der Papst ebenfalls etwas dabei, auch sie hätten ihren Teil zu einer gelungenen Predigt beizutragen:

„Vor allem mittels gebührender Aufmerksamkeit und der rechten inneren Bereitschaft ohne subjektive Forderungen, mit dem Wissen, dass jeder Prediger Vorzüge und Grenzen hat.“ Auch wenn einige Predigten tatsächlich langatmig und unklar seien, bestünden doch auf der anderen Seite manchmal auch Vorurteile, redete der Papst den Gläubigen ins Gewissen.

Höhepunkt des „Dialoges Gottes mit seinem Volk“ im Wortgottesdienst sei das Evangelium, so der Papst. Die Tatsache, dass sein Verlesen dem Priester oder Diakon vorbehalten und von Zeichen der Ehrerbietung begleitet sei, verweise darauf, das Jesus Christus dort im Zentrum stehe: „Es ist Christus, der hier zu uns spricht. Deshalb sind wir aufmerksam, denn es ist ein direktes Gespräch. Es ist der Herr, der zu uns spricht. (…) Und dieses Wort ist lebendig und erreicht unser Herz. Deshalb ist es so wichtig, das Evangelium mit offenem Herzen zu hören, denn es ist lebendiges Wort.“


Es müssen Taten folgen


Wesentlich sei schließlich, dass sich Christi Botschaft weiter an uns vollziehe, so Franziskus: „Wir hören das Evangelium und müssen in unserem Leben eine Antwort darauf geben.“ Hierzu trage auch die Predigt des Priesters bei, die weder Ansprache, noch Konferenz oder Belehrung sei, „auch keine Katechese wie sie ich hier bei der Generalaudienz halte“, präzisierte der Papst.

Die Predigt sei vielmehr das Mittel zum Zweck, um Jesu Botschaft in das Herz eines jeden Einzelnen zu transportieren. Ihr Erfolg zeige sich in der Bekehrung der Menschen, unterstrich der Papst: „Die authentische Exegese des Evangeliums ist unser gesundes Leben! Der Weg des Wortes des Herrn endet in der Fleischwerdung in uns und übersetzt sich in Wirken, wie bei Maria und den Heiligen! (…) Denn die Frohe Botschaft, das Wort Gottes, tritt in die Ohren ein, geht bis zum Herzen und kommt bei den Händen an, um Gutes zu tun.“

Zum Nachhören

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07. Februar 2018, 13:18