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Der Angelus an diesem Sonntag Der Angelus an diesem Sonntag 

Angelus: Sich reinigen von den Krankheiten des Herzens

Um Krankheit und Unreinheit kreisten die Gedanken von Papst Franziskus beim Angelusgebet an diesem Sonntag.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Franziskus wies auf den Welttag der Kranken hin, den die Kirche jedes Jahr am 11. Februar, dem Fest Unserer Lieben Frau von Lourdes, begeht. „Den Blick unseres Herzens auf die Grotte von Massabielle gerichtet denken wir über Jesus nach, den wahren Arzt von Leib und Seele. Gott hat ihn in die Welt gesandt, um die Menschheit zu heilen.“

Franziskus bezog sich auf das Evangelium nach Markus, das von der Heilung eines Leprakranken berichtet (Mk 1,40-45). Der Kranke habe Jesus angerufen mit den Worten: „Wenn du willst, kannst du machen, dass ich rein werde!“

„Als er das hört, spürt Jesus Mitleid. Es ist sehr wichtig, auf diese innere Bewegung im Herzen Jesu zu achten, wie wir das während des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit ausführlich getan haben. Man kann das Werk Christi, man kann Christus selbst nicht verstehen, wenn man nicht in sein Herz voller Mitgefühl und Barmherzigkeit hineingeht.“

Jesus habe den Kranken geheilt – doch es sei interessant, zu sehen, wie er das genau tue, so der Papst. „Das Überwältigende besteht darin, dass Jesus den Leprakranken anrührt – das war vom mosaischen Gesetz streng verboten worden. Einen Leprakranken zu berühren, bedeutete, sich auch innerlich, im Geist, anstecken zu lassen, also unrein zu werden. Aber in diesem Fall geschieht das Umgekehrte: Nicht der Kranke steckt Jesus an, sondern Jesus heilt den Kranken und reinigt ihn. An dieser Heilung bewundern wir auch den Mut Jesu, der sich um Ansteckung oder Vorschriften nicht kümmert, sondern nur diesen Menschen vom Fluch, der auf ihm lastet, befreien will.“

„Es ist die Sünde, die unrein macht“

Keine Krankheit sei „Grund für Unreinheit“, unterstrich Franziskus. Auch wenn die Krankheit „den ganzen Menschen“ mit einbeziehe, berühre sie doch in keiner Weise seine Beziehung zu Gott. „Im Gegenteil, ein Kranker kann Gott noch näher sein. Es ist die Sünde, die uns unrein macht! Der Egoismus, der Hochmut, die Korruption – das sind Krankheiten des Herzens, von denen man sich reinigen lassen muss.“

Und dann, vom vorbereiteten Redetext abweichend, ein Appell des Papstes: „Und jetzt lassen wir einen Moment Stille einkehren, und jeder von uns kann überlegen in seinem Herzen, in sich hineinschauen und die eigenen Unreinheiten, die eigenen Sünden sehen und in Stille, mit der Stimme des Herzens zu Jesus sagen: Wenn du willst, kannst du machen, dass ich rein werde! Tun wir das alles in der Stille. Wenn du willst, kannst du machen, dass ich rein werde!“

Jedes Mal, wenn wir in der Beichte zu ihm kämen, sage uns der Herr: Ich will es, werde rein! „Was für eine Freude ist das! So verschwindet der Aussatz der Sünde, und wir leben wieder voller Freude unsere Beziehung zu Gott und werden in vollem Umfang in die Gemeinschaft wieder aufgenommen.“

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11. Februar 2018, 12:49