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Blick in die Synodenaula des Vatikans Blick in die Synodenaula des Vatikans 

Jugend-Synode: Deutsche Bischöfe veröffentlichen Antworten

Jugend und Kirche: Das Bild hat Licht und Schatten. Die deutschen Bischöfe haben am Freitag die Ergebnisse der Sondierungen veröffentlicht, die sie für den Vatikan durchgeführt haben. Sie dienen der Vorbereitung auf die Bischofssynode 2018 zum Thema Jugend. Ausgewertet wurden Fragebögen und Materialien aus allen 27 deutschen Bistümern, aber noch nicht die – bis Ende November laufende – Online-Umfrage des Vatikans unter Jugendlichen selbst. Auffallend an der Bestandsaufnahme der Bischöfe ist ein nachdenklicher, selbstkritischer Ton.

Stefan von Kempis - Cittá del Vaticano

Auf der Plus-Seite stehen: großes Engagement bei Ministranten, katholischen Jugendverbänden und geistlichen Gemeinschaften. Auf der Minus-Seite stehen ein spürbares Nachlassen der kirchlichen Bindung und ein Misstrauen von Jugendlichen gegenüber der Institution Kirche. Kirchliche Jugendarbeit erreicht immerhin sehr unterschiedliche, „auch nicht-gläubige Jugendliche“, resümiert der deutsche Jugendbischof Stefan Oster. Und er verspricht: „Diesen Schatz werden wir mit nach Rom tragen. Wir müssen uns aber auch eingestehen, dass wir den von Papst Franziskus geforderten missionarischen Aufbruch intensiver umsetzen könnten.“

Die Rückmeldungen zeigen laut Bischofskonferenz, dass viele Jugendliche von der Kirche „Wertvorstellungen und Sinnangebote, Authentizität und Lebensrelevanz“ erwarten. Angesichts schwieriger Herausforderungen suchten viele nach Hilfe und Begleitung, die sie aber längst nicht immer in den bestehenden Angeboten fänden.

Zugleich heben die Bischöfe hervor, dass es eine hohe Bereitschaft zu gesellschaftlichem Engagement gebe, das gerade in den Jugendverbänden gefördert werde. Konkrete Fragen der Berufung zu einem christlichen Leben – vielleicht sogar als Priester oder Ordensfrau – spielten dagegen eine geringere Rolle.

Beim Thema Ehe und Familie zeige sich eine „deutliche Distanz zu kirchlichen Aussagen“, stellen die Bischöfe weiterhin fest: „So sind voreheliche Lebensgemeinschaften eine nahezu flächendeckende Realität. Fast alle Paare, die um eine kirchliche Trauung bitten, leben oft schon mehrere Jahre zusammen.“

Wie von Rom gewünscht, stellen die Bischöfe auch drei deutsche Beispielprojekte vor: die missionarische Aktion „Nightfever“, die sozial ausgerichtete „72-Stunden-Aktion“ des BDKJ sowie das christliche Orientierungsjahr „Basical“ im Bistum Augsburg.

Die deutschen Bischöfe haben die aus allen 27 Bistümern eingegangenen Antworten auf den Fragebogen des Vatikans zur Synodenvorbereitung vor kurzem bei ihrer Herbst-Vollversammlung beraten. Die Synode soll im Oktober 2018 zum Thema „Jugend, Glaube und Berufungsunterscheidung“ im Vatikan stattfinden. Die Bistümer waren gebeten, ihre Antworten bis zum 1. Mai 2017 an das Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz zu senden. Bis Anfang August wurden dort die mehrere hundert Seiten umfassenden Rückmeldungen ausgewertet und für die nun vorliegende Antwort aufbereitet.

Neben dem Fragebogen an die Bischofskonferenzen bietet der Vatikan auch eine Online-Umfrage an, die sich direkt an junge Menschen richtet. Bis zum 30. November 2017 haben sie auf der Internetseiteyouth.synod2018.va noch die Möglichkeit, sich selbst am synodalen Prozess zu beteiligen.

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03. November 2017, 18:27